Bei False Friends handelt es sich um jene Worte, die so klingen, als wären es leichte Übersetzungen, aber dennoch zu peinlichen Missverständnissen führen.
Das kann im Alltag noch als sprachliches Malheur durchgehen. Im Business Englisch ist es aber oftmals ein schwerwiegender Fehler, der im schlimmsten Fall der Konkurrenz in die Hände spielt. Niemand kommuniziert schließlich gerne dauerhaft über wirre Umwege – Ihre englischen Geschäftspartner auch nicht.
Falsche Freunde finden, erkennen und eliminieren
Bereits die Begrifflichkeit false friends/falsche Freunde ist ein gutes Beispiel dafür, warum gerade im Englischen so viele Fallstricke lauern. Beim Altenglischen und Mittelhochdeutschen handelt es sich um ein- und dieselbe Sprache – auf die britischen Inseln gebracht durch die Angeln und Sachsen. Erst im Laufe der Zeit änderten sich Aussprache, Vokabular und viel später die Schreibweise.
Besonders alte Worte sind daher sehr ähnlich: „Haus“ ist „house“, auch bei „you“ und „du“ hört man die Ähnlichkeit. Der Knecht ist ein „knight“ und was mit einem Zaun markiert war, war „the town“. Dadurch fällt es Deutschen häufig leichter, Englisch zu lernen als etwa Französisch – es gibt eben ein gewisses gemeinsames Vokabular.
Gerade wenn es im Business Englisch aber komplizierter wird, brechen die Eselsbrücken an vielen Stellen weg und ohne richtiges Training verlassen Sie sich auf falsche Freunde.
Der Brite würde dann sagen: „This is an actual problem.“ Das bedeutet jedoch nicht, dass es ein besonders aktuelles, also ein „current“ Problem ist, sondern eben tatsächlich ein Problem.
Das richtige Vokabular für Ihr Business Englisch
Scheinbar einfache Begriffe werden schnell zum Problem. Schnell wird der Chef etwa zum „chief“ und damit wahlweise zum Stammeshäuptling oder Polizeichef. Sprechen Sie Ihre/n Vorgesetzten dagegen mit „chef“ an, dann verbannen Sie ihn/sie damit verbal in die Küche. Zumindest ist er/sie so immer noch Küchenchef…
Peinlich auch, wenn Sie für den Konferenzraum einen Beamer wollen und auf Englisch nach einem „beamer“ fragen. Letzteres ist im Englischen eher ein Scheinwerfer für die Bühnentechnik bzw. wird im Englischen mit einem Motorradmodell (von BMW oder vom indischen Hersteller LML) assoziiert, während Sie eigentlich den „projector“ meinen.
Selbst wenn Sie Begriffe für Ihr Business Englisch nur mal schnell auf dem Handy nachschlagen wollen, sollten Sie bedenken, dass Sie auf Ihr „mobile (phone)“ (British English) oder „cellular (phone)“ (American English) schauen. Beide Begriffe sind durchaus „handy“, also praktisch, und deutlich eleganter als unbeholfenes Denglisch. Auch der Vortrag gehört zu den falschen Freunden. Nämlich dann, wenn Sie Ihre Lektüre („required reading“) nicht gelesen haben und unvorbereitet zur „lecture“ erscheinen.
Und sollten Sie jemals mit Grippe die Arbeit meiden müssen, so liegt es zwar am Einfluss („influence“) der Krankheit, die übersetzt sich jedoch mit „flu“.
Verlassen Sie sich nicht auf falsche Freunde
Und natürlich lauern nicht nur beim Business Englisch falsche Freunde. Auch bei trügerisch einfach wirkende Übersetzung vom Englischen ins Deutsche gibt es Fallstricke. Freut man sich im Englischen über „a gift“, so ist das deutsche Gift weniger Geschenk, dafür umso gefährlicher. Und während leichter Nebel im Englischen „mist“ ist, mögen viele Deutsche jenes Wetter als Mist empfinden, damit aber etwas ganz anderes meinen.
Selbst mit einem ansonsten guten Sprachgefühl kann es also durchaus sein, dass Ihr Business Englisch leidet, weil Sie sich genau im falschen Moment auf falsche Freunde verlassen.
Darum ist es so wichtig, dass Sie die nötige Zeit investieren, um Ihre Englisch- oder Deutschkenntnisse zu vertiefen – nur so stellen Sie sicher, dass Ihre Geschäftskontakte Sie so eloquent und intelligent wahrnehmen, wie Sie das in Ihrer Muttersprache auch sind.
You Can Say You to Me!
Business Englisch ist eine wichtige Fähigkeit, um in Gesprächen verhandlungssicher auftreten zu können und dabei geht es nicht nur um die Basics oder darum, Erlerntes stur und geradlinig anwenden zu können. Im geschäftlichen Gebrauch müssen Sie mehr können als einfach Ihren beruflichen Vokabeln in einer Zweitsprache zu erlernen.
Hier sind Sprachgefühl und Takt gefragt, vor allem aber auch die Fähigkeit, frei über unbekannte Inhalte reden zu können. So müssen Sie nicht nur das fachnahe Vokabular richtig beherrschen, sondern benötigen umfassende und fundierte Sprachkenntnisse. Diese erst ermöglichen es Ihnen, Englisch nicht mehr wie eine schulische Zweitsprache einzusetzen, sondern von der Zunge fließen zu lassen.
Sprachkenntnisse vertiefen
Bei WORTLAND helfen wir Ihnen, Ihr Business Englisch zu festigen oder Ihre englischen Sprachfertigkeiten verhandlungssicher zu machen und arbeiten gezielt im betrieblichen Kontext. Unser Stamm an festen muttersprachlichen Lehrern und Coaches besitzt genau die Erfahrung, um Ihnen sicheres Auftreten im Deutschen und Englischen zu gewährleisten. Denn gerade in Kurzschlussmomenten greifen wir häufig zu den false friends.
Haben Sie also keine falsche Scheu! Lernen Sie die Sprache, die Sie lernen möchten oder die Sie für Ihre Karriere brauchen – und lernen Sie es gleich richtig. Eventuell können Sie den Sprachkurs natürlich noch aufschieben, aber damit verlieren Sie eben eventuelle („potential“) Kunden und schlussendlich („eventually“) wird ohnehin kein Weg daran vorbeiführen.
Missachten Sie falsche Freunde aber nicht als vollkommen nutzlos, denn mit dem richtigen Sprachgefühl können Sie sich tolle Eselsbrücken für ein weites Vokabular schaffen. Solange Sie wissen, dass die deutsche und englische Bedeutung unterschiedlich ist, sind false friends perfekt, um neue Vokabeln einprägsam im Gedächtnis zu behalten.
Stay curious! – bleiben Sie eben nicht kurios, sondern neugierig, und arbeiten Sie an Ihren Sprachkenntnissen.