Nonverbale Kommunikation: Worte sind gut, Körpersprache ist besser.
Über 80 % unserer Kommunikation basiert auf Körpersprache. Bei Diskussionen und Vorträgen spielt sie eine wichtige Rolle. Es kommt auf mehr als das gesprochene Wort an.
Wer seine(n) Zuhörer überzeugen möchte, muss Gestik, Mimik und Stimme richtig kombinieren. Am Ende entscheidet die Körpersprache, ob das Publikum begeistert von Ihnen ist. Hier die besten Tipps zur nonverbalen Kommunikation!
Eigene Körpersprache gezielt einsetzen
Wir Menschen kommunizieren immer. Sogar jetzt, wenn Sie vor Ihrem Computer sitzen, senden Sie Signale aus. Wer auf dem Stuhl herumzappelt, möchte womöglich das Zimmer wechseln. Was hat das mit einer Präsentation zu tun?
Stellen Sie sich eine Person vor, die beim Reden von einem Bein ununterbrochen aufs andere wechselt. Handelt es sich um eine Präsentation, erweckt das einen nervösen Eindruck, der sich sogar – dank Spiegelneuronen – auf den/die Anwesenden überträgt. Es scheint, als wäre der Vortragende selbst nicht von seiner Idee oder seinem Produkt überzeugt.
Selbstbewusstsein sieht anders aus.
Es ist sehr schwer, einem solchen Redner zu folgen. Obendrein keimen innere Zweifel auf: „Warum wirkt der Sprecher so nervös? Hat er etwas zu verbergen?“ Vermeiden Sie ein derartiges Vorurteil. Unterstreichen Sie Ihre Worte optimal, indem Sie Gestik und Mimik zielgerichtet einsetzen.
Sorgen Sie für einen guten Stand, atmen Sie möglichst in den Bauch und suchen Sie vor Beginn der Präsentation Blickkontakt zu Ihrem Publikum. Das lässt Sie selbstbewusst nach außen erscheinen und wirkt zudem selbstbestätigend nach innen.
Sprache und Körpersprache kombinieren
Die körpersprachlichen Signale müssen zum gesprochenen Wort passen. Erzählen Sie von der geschäftlichen Zukunft, können Sie eine waagrechte Linie ziehen. Brechen Sie die Bewegung nicht abrupt ab, sondern halten Sie am Ende einige Sekunden inne. Breiten Sie Ihre Arme weit aus, um das Publikum anzusprechen. Möchten Sie eine Lösung unterstreichen, sollten Sie Ihre Hände nach vorne ausrichten.
Neigen Sie Ihren Körper leicht zum Gesprächspartner, wenn Sie Interesse signalisieren möchten. Das können Sie bei einer Zuschauerfrage während der Präsentation tun. Treten Sie zurück oder schauen Sie auf den Boden, scheint Sie die Frage zu überfordern – zumindest sagt das Ihre Körpersprache aus.
Üben Sie die nonverbale Kommunikation vor dem Spiegel. Überlegen Sie sich Bewegungen, die Sie in Ihre Körpersprache einbauen möchten. Suchen Sie sich einige Worte heraus und kombinieren Sie diese mit passenden Signalen. Anfangs kann es Sie ein wenig Überwindung kosten, eine neue Bewegung einzustudieren. Mit der Zeit wenden Sie die körpersprachlichen Signale automatisch in Ihrem Alltag an.
Vermeiden Sie diese Bewegungen bzw. Haltungen:
- verschränkte Arme
- an den Haaren herumspielen
- Hände in die Hosentaschen stecken
- Arme nervös schwingen
- Bewegungen, die nicht zu den Worten passen
- zu nah an andere Personen treten
- krumm oder gebeugt dastehen
- auf den Boden schauen
- an die Nase fassen
- schlaffer Händedruck
Arbeiten Sie an Ihrem Auftreten
Ein fester Stand ist enorm wichtig. Treten Sie nicht unruhig auf und ab. Mit einer aufrechten Körperhaltung strahlen Sie Ruhe und Kompetenz aus. Zudem wirken Sie größer, was Ihren Status im Unterbewusstsein des Zuhörers erhöht.
Tipp: Stellen Sie sich vor, eine Marionette zu sein. An Ihrem Scheitel ist ein Faden befestigt. Wird von oben daran gezogen, richtet sich Ihr Körper entsprechend auf. Die Übung können Sie kurz vor einer Präsentation durchführen, um die richtige Haltung einzunehmen.
Außerdem sollten Sie bei einer Präsentation möglichst allen Menschen im Publikum einmal kurz in die Augen sehen. Häufig versteckt sich der Redner jedoch hinter Zetteln. Einige Personen neigen dazu, vor allem kritischen Zuhörern in die Augen zu sehen. Es entsteht der Eindruck, sich vor ihnen beweisen zu müssen. Das restliche Publikum wird vergessen. Suchen Sie sich stattdessen lieber positive Menschen aus dem Publikum heraus.
Nehmen Sie eine sogenannte Power Pose ein. Darunter versteht man ein selbstsicheres Auftreten. Das Gehirn lässt sich mit einem kleinen Trick austricksen. Dafür können Sie vor dem Vorstellungsgespräch Ihre Füße auf den Tisch legen. Verschränken Sie die Arme hinter dem Kopf und fühlen Sie sich für drei Minuten wie der künftige Boss. Dank dieser Übung erhöht sich der Testosteronspiegel, was das Auftreten erheblich verbessert.
Fazit: Bleiben Sie authentisch
Eine gelungene Körpersprache ist eine Mischung aus Mimik, Gestik und Stimme. Kombinieren Sie die drei Faktoren zu einem stimmigen Gesamtbild. Gehen Sie mit einem positiven Gefühl zum Vorstellungsgespräch oder in die Präsentation. Tricksen Sie das Gehirn aus, um das persönliche Auftreten zu verbessern.
Analysieren Sie Ihre Körpersprache, indem Sie frei vor der Kamera vortragen. So können Sie unpassende Bewegungen und Gesichtsausdrücke entdecken und durch souveräne und Sympathie bringende Bewegungen ersetzen.