Komma, Punkt & Co in der deutschen Zeichensetzung richtig einsetzen. Die entscheidenden Regeln und hilfreiche Tipps für immer korrekt gesetzte Satzzeichen.

Was ist die deutsche Zeichensetzung?

Die deutsche Zeichensetzung ist ein Teil der Rechtschreibung, der die Verwendung von Satzzeichen regelt. Das sind typographische Symbole, die vor allem der Gliederung von Sätzen dienen.

Auf den Punkt gebracht

Der Punkt ist das elementarste Satzzeichendas die deutsche Zeichensetzung kennt und wirft nur selten Fragen auf. Er beendet einfache und zusammengesetzte Sätze, sofern sie nicht als Frage formuliert sind oder durch ein Ausrufezeichen einen besonderen Nachdruck erhalten. Im zusammengesetzten Satz begegnet Ihnen dazu das zweithäufigste Satzzeichen, das Komma. Sein Regelwerk ist bedeutend komplexer und verursacht öfter Unsicherheit und Zweifel.

Die häufigste Frage der deutschen Zeichensetzung: Komma oder nicht?

Nur selten ist die deutsche Zeichensetzung beim Komma so eindeutig wie beim „dass“, dafür bestehen oft Zweifel, wann es mit Doppel-s geschrieben werden muss. Diese Frage lässt sich aber ebenfalls in eine einfache Regel fassen. Wenn es sich nicht ohne Sinnverlust durch dieses, jenes oder welches ersetzen lässt, schreibt es sich mit Doppel-s und davor muss ein Komma stehen. Aber keine Regel ohne Ausnahme – diese Regel ist auch in Bezug auf die deutsche Zeichensetzung wichtig -, das Komma vor „dass“ kann entfallen, wenn die Konjunktion nicht direkt am Anfang des Teilsatzes steht, den sie einleitet. Ein Beispiel: „Das Fest findet draußen statt, vorausgesetzt dass es nicht regnet“.

Haupt- und Nebensätze mit Kommas strukturieren

Eine Hauptanwendung des Kommas in der deutschen Zeichensetzung ist das Abtrennen von Nebensätzen. Sowohl zwischen Haupt- und Nebensatz als auch zwischen gleichrangigen Nebensätzen können Sie das Komma oft durch einen Punkt ersetzen, wenn der Text in einer einfachen, leicht verständlichen Sprache formuliert sein soll. Aus dem zusammengesetzten Satz werden dann zwei einfache Hauptsätze. Die Satzgliederung mit einem Komma deutet allerdings an, dass die beiden Teilsätze in einer engeren Beziehung stehen als zwei aufeinander folgende Hauptsätze. Bei der Formulierung „Jemand steht in der Tür, ich lese Zeitung“ ist es wahrscheinlicher, dass beide Aussagen miteinander in Verbindung stehen, beispielsweise weil die in der Tür stehende Person aufgrund des Zeitungslesens nicht bemerkt wird.

Dagegen drücken zwei einfache Hauptsätze den Sachverhalt besser aus, wenn die beiden Feststellungen voneinander unabhängig sind, wie bei „Jemand steht am Fenster. Ich lese ein eBook“.

Kommas bei ergänzenden Angaben

Eine ähnliche Aufgabe wie bei Nebensätzen erfüllt das Komma bei eingeschobenen und nachgestellten Zusätzen. Diese werden in Kommas eingeschlossen,respektive mit einem Komma abgetrennt.

Reihungen und Aufzählungen

Die zweite Hauptanwendung des Kommas ist das Strukturieren von Aufzählungen und anderen Reihungen: „Ein Frühstück mit Kaffee, Brot, Butter, Konfitüre, Emmentaler Käse, einem gekochten Ei und einem Croissant“. In diesem Beispiel sehen Sie zwei wichtige Grundregeln. Die einzelnen Aufzählungselemente werden durch Kommata voneinander getrennt, solange sie nicht durch „und, oder, sowie, beziehungsweise, respektive“ verbunden sind.

Achtung! Stolperfalle für Fremdsprachler: Im Gegensatz zur englischen verlangt die deutsche Zeichensetzung kein Komma hinter dem letzten Aufzählungselement.

Kein Komma auch nach „wie“,wenn Sie es im Sinn von „und“ gebrauchen („nach wie vor“) sowie zwischen den zweielementigen Reihungen „sowohl … als auch“, „weder … noch“, „entweder … oder“ und ihren Varianten.

Einschübe

Bei Einschüben müssen die Kommas immer paarweise gesetzt oder weggelassen werden. Sie müssen also immer beide oder gar keins setzen. Beispiel: „Herr Müller, vom Fußballspielen erschöpft, gönnt sich eine Pause.“

Mit Kommas auf der sicheren Seite

In einigen Fällen lässt Ihnen die deutsche Zeichensetzung die Wahl, ein Komma zu setzen oder nicht. Dazu zählen allgemein Partizip-, Adjektiv- und Infinitivgruppen. Hier ist die Entscheidung für das Komma meist vorteilhafter, als kein Komma zu setzen, denn damit liegen Sie auch bei den häufigsten Ausnahmen richtig. Dazu gehören Infinitivgruppen mit „als, außer, ohne, um, statt und anstatt“. Diese erfordern immer ein Komma.

Ein abschließender Praxis-Tipp für die deutsche Zeichensetzung

Wenn Sie bei Zweifelsfällen bezüglich der Kommasetzung die Satzkonstruktion vereinfachen, beseitigen Sie meist das Problem und verbessern dazu noch die Lesbarkeit Ihres Textes.